Foto: Steinherz mit Bastschnur auf Holztischplatte

Warum Aufräumen glücklich macht

Bevor ich darauf eingehe, warum Aufräumen glücklich macht, lohnt es sich zu erkunden,

  • warum Unordnung Stress bedeutet,
  • ob Unordnung krank macht und
  • warum das Aufräumen manchen Menschen so schwerfällt.

Warum Unordnung Stress bedeutet

Für uns ist es belastend, wenn wir Chaos und Unordnung um uns herum wahrnehmen. Wir müssen nämlich die zu vielen Dinge ausblenden. Und den Anspruch an uns selbst ignorieren: "Ich muss noch aufräumen. So vieles ist noch zu erledigen." Das kostet Kraft. Und wir kommen nicht zum "Eigentlichen". Zu dem, was uns Freude bereitet und für uns wesentlich ist. Ein gutes Beispiel sind die Ablageflächen in der Küche. Wenn etwa der Arbeitsbereich neben dem Herd mit Töpfen, Geschirr und angebrochenen Lebensmitteln vollgestellt ist, fehlt uns der Platz zum Kochen.
Unordnung um uns herum bedeutet Ballast und Stress. Bei Stress steigt das Cortisol im Blut. Das kann weiteren Stress hervorrufen. Wir schlafen schlecht oder sind antriebslos.
Unordnung beseitigen und aufräumen bieten sich als Ausweg an.

Dies ist ein erster Hinweis darauf, was sich ändert, wenn wir aufräumen und warum Aufräumen glücklich macht.

Macht Unordnung krank?

Die Wohnung oder das Haus ist ein Spiegelbild dafür, wie jemand mit sich umgeht. Manche Menschen sorgen nicht gut für sich. Sie sind immer in Eile und wollen eher für andere etwas erledigen, als für sich etwas tun. Ich sehe das den Wohnungen an, in die ich gerufen werde. Solche Menschen vernachlässigen auch die eigene Gesundheit. Das Problem mit dem Aussortieren und Ausmisten kann bis zum sog. Messie-Syndrom führen. Dies ist eine Krankheit, die nicht jeden betrifft, der unordentlich ist.

An alten Dingen festzuhalten, wird dann problematisch, wenn wir Sachen behalten, die wir nicht benutzen. Und wenn wir mehr kaufen, als wir benötigen. Es ist grundsätzlich schwierig, wenn zu wenig Platz da ist. Deshalb mein Rat: "Ausschließlich Sachen aufbewahren, die mir wichtig sind und an denen mein Herz hängt."

Dies ist ein zweiter Hinweis darauf, dass mit dem Aufräumen Selbstfürsorge verbunden ist und warum Aufräumen glücklich macht.

Ausschließlich Sachen aufbewahren, die mir wichtig sind und an denen mein Herz hängt.

Warum fällt mir das Aufräumen so schwer?

Viele Menschen tun sich schwer mit dem Loslassen, weil die Dinge für sie für vergangene Erlebnisse und Beziehungen stehen. Sie leben weiter in der Vergangenheit, statt sich mit Freude und Elan in die Herausforderungen der Gegenwart zu stürzen. Gegenwärtige Aktivitäten haben dann keinen Platz. Im schlimmsten Fall müssen sie sogar das Bett oder das Sofa freiräumen, bevor sie es benutzen.

Außerdem haben viele Menschen nicht gelernt, aufzuräumen. Sie leiden an der Unordnung, bringen es aber nicht fertig, sie zu beseitigen. Wiederum andere sind beruflich und familiär sehr stark eingespannt. Schließlich gibt es Menschen, die körperlich oder mental beeinträchtigt sind. Denen fällt es schwer, aus eigener Kraft aufzuräumen.

Wenn mir dieser Zusammenhang klar ist, beginne ich zu begreifen, welche Chancen im Aufräumen liegen. Ich verstehe, warum Aufräumen glücklich macht.

Ballast abwerfen ist gut für die Seele.

Warum Aufräumen glücklich macht und der Seele gut tut

Beim Ausmisten und Aussortieren geht es um einen (auch seelischen) Klärungsprozess. Bei jedem Teil, das ich dabei in die Hand nehme, stelle ich mir folgende Fragen:
⦁ Gefällt es mir noch? Mag ich es?
⦁ Wann habe ich es zuletzt benutzt, angezogen?
⦁ Ist es intakt? Oder muss es repariert werden?
⦁ Habe ich einen guten Platz dafür?
⦁ Würde ich es vermissen?
⦁ Ist es mir wichtig?

Indem ich die Fragen beantworte, wird mir vieles klar. Ich entscheide und gestalte bewusst mein Umfeld und damit mein Leben. Alles, was mir am Herzen liegt, kann bleiben.

Anschließend suche ich für die ausgewählten Dinge einen guten Platz. Oder ich richte eine Schatzkiste mit ausgesuchten, lieb gewordenen Erinnerungsstücken ein. In so eine Schatzkiste kommt zum Beispiel der erste Liebesbrief, den ich erhielt. Oder ein schönes Foto meiner verstorbenen Mutter oder der Oma. So kann ich mich an den Dingen, die mir wirklich wichtig sind, erfreuen.

In einer aufgeräumten Wohnung konzentriere ich mich auf die Gegenwart und bin frei für Neues. Beim Aufräumen erfahre ich, dass ich mein Umfeld wirksam verändere. Ich habe (wieder) Kontrolle über mein Leben. In meinem aufgeräumten Zuhause schweifen meine Gedanken frei und bleiben nicht an herumliegenden Zeitungsstapeln oder Kleidungsstücken hängen.
Ich spüre und erlebe, warum Aufräumen glücklich macht.

Wie am besten aufräumen?

Hier ein Überblick zum konkreten Vorgehen:

  • Hilfreich ist, zunächst sich bewusst zu machen, was mich am meisten stört, „wo der Schuh am meisten drückt“.
  • Dann rege ich dazu an, eine Zielvorstellung zu entwickeln. Wie möchte ich, dass es nach der Aufräumaktion aussieht? Wie werde ich mich fühlen? Was werde ich besonders genießen? Das motiviert ungemein. Kleine, realistische Ziele helfen, dass ich sie auch umsetze. Sie motivieren mich zum Weitermachen.
  • Wichtig ist, negative Gedanken in positive Gedanken umzuwandeln. Statt „Ich habe überhaupt keine Lust zum Aufräumen“ besser „Wenn ich eine Schublade aufgeräumt habe, nehme ich mir noch eine vor“.
  • Dann folgt der konkrete Plan, wie ich vorgehen will. In meiner Praxis hat sich ein Zeitraum von drei Stunden sehr bewährt. Einen bestimmten Bereich, etwa ein Regal, einen Schrank räume ich komplett aus und prüfe bei jedem Teil, was damit geschehen soll.
  • Im Team zusammen mit einem Freund, einer Freundin oder mit Unterstützung eines Aufräumcoach macht es noch mehr Spaß.

 

Bei länger nicht genutzten Sportgeräten, Küchenmaschinen oder Musikinstrumenten helfen die Fragen:

  • Wie lange habe ich auf dem Instrument nicht mehr gespielt?
  • Wann habe ich das Sportgerät zuletzt genutzt?
  • Habe ich vor, wieder damit anzufangen?
  • Wenn ja, wann?

Solche Fragen regen dazu an, mir über meine Ziele und Vorhaben klar zu werden.

Ballast abwerfen ist gut für die Seele. Der zentrale Punkt, warum Aufräumen glücklich macht.

Macht Ordnung glücklich?

Ausmisten nach Plan: Macht Ordnung glücklich? (SPIEGEL TV für ARTE Re:)

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