Gerade im Alter fragen sich viele: "Wer hilft mir beim Aufräumen?". So eine Hilfe beim Aufräumen (privat) ist für manche neu und ungewohnt. Insbesondere beim Ausmisten im Alter ist kluges Vorgehen, etwa mit einer erfahrenen Aufräumhilfe, zielführend und angebracht. Ich erläutere, worum es bei so einer Aufräumhilfe im Einzelnen geht.
Viele Gründe für das Ausmisten im Alter
Es gibt viele Gründe, warum Menschen im Alter ausmisten wollen. In einem langen Leben sammelten sich viele lieb gewordenen Dinge an. Oft sind es aber zu viele Dinge. Der Kleiderschrank quillt über an Hosen, Pullovern und Jacken. In der Küche ist die Ablagefläche vollgestellt mit Küchengeräten. Im Wohnzimmer stehen Sessel und Sitzkissen im Weg. Teppiche bilden Stolperfallen.
Vielleicht steht schon der Umzug vom Haus in eine kleinere Wohnung oder ins betreute Wohnen an. Und / oder die Dinge des verstorbenen Partners / der Partnerin sollen aussortiert und entsorgt werden. Dann steht größeres Ausmisten an, und Sie haben vielleicht schon nach einer Aufräumhilfe gesucht.
Ein weiterer Grund ist, dass Menschen körperlich oder kognitiv eingeschränkt sind. Sie planen, das Ausmisten im Alter mit einem Aufräumhelfer in Angriff zu nehmen.
Schließlich wollen viele ihre Nachkommen, Kinder und Enkel zu Lebzeiten soweit wie möglich entlasten. Es geht darum, alle Papiere und Dinge zu ordnen. In Schweden gibt es dafür sogar einen eigenen Begriff: "Döstädning" - Todesputz. Damit ist gemeint, das Haus zu entrümpeln, aufzuräumen und den Angehörigen im Todesfall geordnete Verhältnisse zu hinterlassen. Siehe dazu den interessanten SWR-Beitrag "Schweden und der Todesputz – ausmisten, bevor das Leben endet".
Durch Ausmisten im Alter schaffen Sie wieder mehr Bewegungsfreiheit. Und Sie gestalten Ihre Wohnung barrierefreier. Mehr Sicherheit in ihren eigenen vier Wänden bedeutet, dass Sie Ihr Leben so lange wie möglich selbständig gestalten.
Wie anfangen mit dem Ausmisten im Alter?
Der beste Zeitpunkt mit dem Ausmisten im Alter anzufangen ist immer JETZT. Entscheidend ist der Entschluss, das Thema Aufräumen und Entsorgen in Angriff zu nehmen. Darüber hinaus helfen die folgenden Tipps:
- Nehmen Sie sich den Bereich Ihrer Wohnung vor, wo Sie Unordnung und Chaos am meisten stören.
- Stellen Sie sich vor, wie Sie sich diesen Bereich wünschen.
- Fangen Sie mit dem Ausmisten in einem kleinen Bereich an, etwa einer Schublade, einem Regalfach.
- Nehmen Sie sich eine begrenzte Zeit für Ihre Ausmistaktion vor, maximal 3 Stunden.
- Machen Sie einen realistischen Plan für Ihre Ausmistaktion.
- Weitere Tipps finden Sie im Beitrag zu meinem Vortrag: Aufräumen im Alter.
Bedenken Sie, dass Aufräumen und Entrümpeln im Alter anstrengend werden kann und holen Sie sich gegebenenfalls Unterstützung. Lassen Sie sich inspirieren von meinem Beitrag Wohnung aufräumen leichtgemacht.
Der beste Zeitpunkt mit dem Aufräumen im Alter anzufangen ist immer JETZT.
Warum fällt Ausmisten so schwer?
Vielen fällt gerade im Alter das Ausmisten gleichwohl sehr schwer. Viele Dinge, mit denen sich ältere Menschen umgeben, stehen für schöne Erinnerungen und vergangene Tage. Sie glauben mit dem Ausmisten, die Vergangenheit zu verlieren. Oder die Erfahrungen von Krieg oder Nachkriegszeit machten das Sammeln und Horten zur inneren Notwendigkeit. Da helfe ich als Ordnungscoach mit meinen Anregungen:
- Die Vergangenheit liegt nicht in den Dingen, sondern ist in Ihrem Herzen.
- Betrachten Sie die alte Schatulle oder den Sessel noch einmal. Nehmen Sie die Dinge in ihre Erinnerung und lassen Sie sie los.
- Machen Sie sich bewusst, wieviel Platz die vielen Vorräte und Packungen mit Toilettenpapier nehmen.
- Wenn ich als Aufrämhilfe beim Ausmisten dabei bin, unterstütze ich gezielt den Entscheidungsprozess.
- Der neue Freiraum, der beim Ausmisten entsteht, lässt Sie unbeschwerter leben. Sie stellen sich der Gegenwart mit ihren aktuellen Herausforderungen.
Ballast abwerfen ist gut für die Seele.
Was hilft beim Ausmisten?
Meine Tricks und Tipps helfen beim Ausmisten im Alter:
- Nutzen Sie für das Aussortieren und Ausmisten das Das Aufräumen mit System anhand der Drei-Kisten-Methode:
Kiste Nr. 1 für Dinge, die Sie behalten
Kiste Nr. 2 für Dinge, die Sie spenden, verschenken oder verkaufen
Kiste Nr. 3 für Dinge, die Sie entsorgen - Denken Sie daran, dass aussortierte Dinge, die Sie verkaufen, sogar noch etwas einbringen. Und dass ausgemusterte Dinge, die Sie verschenken oder spenden, anderen eine Freude bereiten.
- Gewöhnen Sie sich kleine Rituale für das regelmäßige Aufräumen und Ausmisten an: einmal pro Woche drei Minuten für jedes Zimmer. Dann sammelt sich gar nicht so viel an, was Sie ausmisten müssen.
- Heften Sie spätestens einmal im Monat Rechnungen und wichtige Unterlagen in die dafür vorgesehenen Ordner ab.
- Geben Sie ausgeliehen Dinge an ihre Eigentümer zurück.
- Sehen Sie im Bad Tuben, Cremes und Dosen durch. Werfen Sie leere weg.
Weitere Tipps für die Dinge, die Sie loswerden wollen, finden Sie unter: Aufräumtipps online.
Was kann ich noch ausmisten?
Beim Gang durch die Wohnung gibt es viele Bereiche, die Sie ausmisten können. Hier meine Tipps:
- Sortieren Sie alte, nicht mehr getragene Kleidungsstücke aus. Wie Sie Ihren Kleiderschrank ausmisten, lesen Sie unter Kleiderschrank aufräumen: Aufräumtipps für das Kleiderschrank-Ausmisten
- Trennen Sie sich von Zeitungen, die älter als zwei Wochen sind.
- Sehen Sie ihre Küchenschränke durch und entsorgen Sie abgelaufene Lebensmittel. Lesen Sie weiter unter Wie schaffe ich Ordnung in der Küche?
- Entfernen Sie Möbelstücke, die Sie nicht (mehr) nutzen und die Sie behindern.
- Sehen Sie Ihre Ordner durch und reduzieren Sie die Unterlagen auf die, die Sie wirklich noch brauchen. Weitere Fragen dazu beantworte ich in meinem Beitrag Wie sortiert man seine Papiere richtig?
Warum Ausmisten im Alter so wichtig ist?
Im Alter ist Ausmisten deshalb so wichtig, weil es zunehmend darum geht, die eigene Wohnung übersichtlich und barrierefrei zu gestalten. Das Ausmisten und Entrümpeln schafft Platz. Sie können sich gut orientieren und freier bewegen.
- Schaffen Sie durch weniger Möbel für mehr Bewegungsfreiheit.
- Entfernen Sie Stolperfallen wie zum Beispiel Teppiche, die sich aufrollen.
- Sorgen Sie durch genügend und ausreichend helle Lampen für Übersicht in Ihrer aufgeräumten Wohnung. Kontraste geben Orientierung.
Mit meinen älteren Kundinnen und Kunden erlebe ich immer wieder, wie belebend und befreiend Ausmisten im Alter ist. Neben großer Entlastung erfahren sie eine ganz neue Lebensqualität der Selbständigkeit, wie nicht zuletzt in einer Referenz einer 77-jährigen Kundin zum Ausdruck kommt: "(...) Es war ja nicht nur die äußere Ordnung. Ich habe festgestellt – und das fasziniert mich zunehmend -, was dieses systematische Aufräumen auch für meine Psyche bewirkt hat: ich empfinde endlich erneut , dass ich einen wesentlichen Bestandteil meines Lebens wieder selbständig in den Griff bekomme."