Über die Hintergründe des Aufschiebens
Wenn Sie mehr über die Hintergründe des Aufschiebens wissen möchten, können Sie sich dem Thema auch durch Nachdenken und anhand von Fallbeispielen nähern. Volksweisheiten wie beispielsweise „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ helfen hier leider nicht weiter. Denn das Aufschieben von alltäglichen Arbeiten oder sogar dringend zu erledigenden Aufträgen ist keinesfalls eine Frage der Intelligenz oder gar eine Krankheit.
Die Berliner Morgenpost hat dieses Phänomen in einem Artikel anhand von Studierenden sehr deutlich beschrieben. Dabei zeigt sich, dass 80 Prozent der Studierenden dieses Problem hatten und sogar beinahe die Hälfte Aufgaben regelmäßig vor sich her schiebt. Doch was tut sich unter der Oberfläche? Lesen Sie deshalb ein bisschen mehr über die Hintergründe des Aufschiebens und was Sie dagegen tun können.
Die Belohnung gibt’s gleich – die Folgen sind lange unsichtbar
Sehr viele Menschen stehen beruflich und in der Freizeit enorm unter Strom und setzen sich – zu Recht – ganz ehrgeizige Ziele. Manchmal reicht aber die Zeit nicht aus oder Zeitpläne sind zu anspruchsvoll oder eng gestrickt. Dann kommt es zu einem ersten, kurzfristig entspannenden Erlebnis: Man schiebt einfach eine Aufgabe auf den nächsten Tag! Dies kann die Hausarbeit zu Hause sein oder einfach, den Müll hinunter zu bringen. Die Belohnung – fünf Minuten früher Freizeit – kommt sofort und die negativen Auswirkungen sind am Anfang noch unsichtbar. Und so lernt der Geist sehr schnell, dass Aufschieben eine schnelle und auch intellektuell nicht herausfordernde Möglichkeit der Problembewältigung ist. Durch Nichterledigen baut sich halt einfach ein kleiner Arbeitsstau auf.
Wie Sie diesen nicht enden wollenden Kreislauf durchbrechen können, werde ich Ihnen zeigen: Als AufräumCoach & OrdnungsCoach kann ich Ihnen geeignete Bewältigungsstrategien aufzeigen und wie Sie wieder richtig durchstarten können.
Trennungsschmerz und Aufbruch vermeiden
Ein weiterer, oftmals verborgener Hintergrund des Aufschiebens ist die Angst vor einer Trennung und dem Trennungsschmerz. Dieser Effekt tritt überraschenderweise nicht nur auf, wenn Sie sich von Menschen oder Ihrer Wohnung verabschieden wollen oder müssen. Ein in der beruflichen Aufgabe liebgewordenes Projekt – vielleicht mit angenehmen Mitarbeitern oder Kunden – wird dann mehrfach nachgefeilt. Obwohl es doch eigentlich schon perfekt ist. Gegenstände, die nicht mehr benötigt werden, sind mit Erinnerungen verknüpft. Obwohl sie schon lange nicht mehr funktionieren. In beiden Fällen ist die Ursache trotz ganz unterschiedlicher situativer Begebenheiten ähnlich: Sie möchten etwas Liebgewordenes festhalten und bewahren. Durch das Aufschieben vermeiden Sie aber auch den Aufbruch und eine Offenheit für Neues.
In manchen Teilen der Wirtschaft wird das Aufschieben sogar indirekt belohnt und als sozial attraktiv und erstrebenswert dargestellt. Entscheidungen und Arbeit aufschieben wird oftmals mit Argumenten unterfüttert und so als das Streben nach Entscheidung unter größerer Sicherheit verkleidet. Wenn Sie aber die beiden vorhin genannten Hintergründe kennen, dann haben Sie vielleicht einen ersten Schritt zur Problemerkennung und -lösung tun können.