Sammelsucht – was tun?

Referat / Workshop für die Selbsthilfegruppe "Sammelsucht, Desorganisation & Komorbidität" (nicht öffentlich)

Viele Menschen leiden unter ihrer Sammelsucht. Sie schaffen es nicht, sich von den zu vielen Dingen zu trennen.

Was bedeutet Sammelsucht?

Als "Sammelsucht" gilt es, wenn Personen übermäßig Gegenstände ansammeln, die für andere Menschen wertlos sind. Hilfreich ist eine Therapie, um die Ursachen zu erkennen und zu behandeln.

Bei den konkreten Aufgaben kann ein Aufräumcoach helfen. In Zusammenarbeit mit einem Ordnungscoach wird der Prozess des Umdenkens und Ausmistens in Gang gesetzt. Als erfahrener Ordnungscoach unterstütze ich Sie bei den einzelnen Schritten des Loslassens.
In einem Workshop mit rund 10 Betroffenen bespreche ich einfühlsam in einem geschützten Raum die Fragen:

• Wie kommt es dazu, dass sich in der Wohnung Zeitungen, Zeitschriften, Bücher und Notizzettel stapeln?
• Was führt dazu, dass Kleiderschränke übervoll sind mit schon lange nicht mehr getragenen Sachen?

Als erstes stellen sich die Teilnehmenden kurz vor und schildern ihre jeweilige Fragestellung.

Was sind die Ursachen?

Gemeinsam beleuchten wir die Ursachen von Sammelsucht. Die Schwierigkeit, loszulassen, kann ganz unterschiedliche Gründe haben.
Die Teilnehmenden haben viele Fragen. Sie äußern den Wunsch nach Unterstützung und Hilfe und sind gespannt auf meine Tipps. Grundsätzlich lässt sich zum Thema "Sammelsucht" ganz allgemein festhalten:

• Es geht um sehr viele Dinge, die sich angesammelt haben, wie zum Beispiel Schallplatten, Kassetten und Zeitschriften.
• Viele Wohnungen sind sehr klein. Es gibt wenig Platz und Stauraum.
• Manche Menschen leiden unter Depression, nehmen zur Unterstützung Antidepressiva und machen eine Psychotherapie.
• Oft sind die Ziele, die sich Menschen stecken, zu hoch.
• Bei manchen hatten schon Großmutter und Mutter einen Hang zum Sammeln.

Was kann ich bei Sammelsucht tun?

Im Zusammenhang mit Sammelsucht tun sich zunächst einmal viele Fragen auf, wie zum Beispiel:

• Wie motiviere ich mich zum Aufräumen und Ausmisten?
• Wie verhindere ich, dass ich das Aufräumen vor mir her schiebe?
• Wie überwinde ich meine inneren Blockaden?
• Wie gehe ich mit meiner Depression im Zusammenhang mit der immer präsenten Unordnung um?
• Wie gelingt es mir, mit meiner Zeit effektiver umzugehen?
• Was kann ich realistisch verändern?
• Wo fange ich mit dem Aufräumen an?

Meine ersten Empfehlungen sind:

• Setzen Sie sich kleine Ziele, die Sie auch bewältigen können.
• Nehmen Sie sich zum Beispiel gleich heute Abend einen kleinen Stapel mit alten Zeitungen oder Zeitschriften vor.
• Achten Sie auf das Datum. Alles, was älter als eine Woche ist, entsorgen Sie.
• Und ganz wichtig: schauen Sie nicht in die Zeitungen. Das ist gefährlich, weil Sie sich ansonsten "festlesen" könnten.
• Bringen Sie einen Zettel an der Innenseite Ihrer Wohnungstür an mit dem Text: "Die Wohnung nie mit leeren Händen verlassen."
• Entsorgen Sie alles, was Sie nicht mehr benötigen und aussortiert haben, möglichst sofort. Bringen Sie also zum Beispiel die aussortierten Zeitungen zur Papiertonne.
• Suchen Sie sich bei Sammelstücken Ihre "Lieblinge" aus. Geben Sie diesen einen besonderen Platz. Trennen Sie sich von allem, das Sie nicht unterbringen können.
• Belohnen Sie sich nach Erreichen eines Ziels, und sei es auch noch so klein. Machen Sie einen ausgedehnten Spaziergang oder entspannen Sie sich bei einer Tasse Tee.
• Und seien Sie stolz auf das Erreichte.

Wie hilft ein Ordnungscoach bei Sammelsucht?

Ich erkläre das Vorgehen bei meiner Arbeit. Bei meinen Einsätzen als Aufräum- und Ordnungscoach geht es vor allem darum, dass ich mit den Menschen rede. Ich höre ihnen zu. Gemeinsam schauen wir jedes einzelne Teil an. Mit meiner Unterstützung entscheidet der Kunde oder die Kundin, was damit zu geschehen hat. Aber ich packe auch mit an, wenn es darum geht, eine neue Ordnung herzustellen.
Viele weitere Detailfragen der Teilnehmenden zu ihren spezifischen Problemen klären wir im Gespräch.

• Termine: Dienstag, 7. November und Dienstag 5. Dezember 2023, 18:00-19:30 Uhr
• Ort: Stadtteilzentrum Pankow, Schönholzer Str. 10, 13187 Berlin (nicht öffentlich)
  

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