Aufräumen mit ADHS

Aufräumen mit ADHS – was hilft?

ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) gibt es bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen. Diese Störung macht es für Betroffene besonders problematisch, Ordnung zu halten. Ich erlebe es immer wieder, dass sich Kunden von mir als ADHS-Betroffene "outen".  Ihnen fällt es schwer, das häusliche Chaos zu bewältigen. Aufräumen mit ADHS bedeutet für sie eine besondere Herausforderung.

Wie gelingt es, mit ADHS aufzuräumen?

Bei vielen ADHS-Betroffenen ist die Sehnsucht nach Übersicht, Ordnung und Harmonie riesengroß. Sie wünschen sich so sehr aufgeräumte Schränke und Schubladen. Und scheitern immer wieder. Meine Antwort auf die Frage "Wie gelingt es, mit ADHS aufzuräumen?" ist: Hintergrundinformation und konkrete Maßnahmen.

Foto: Rita Schilke während des Online-Workshops

Aufgeräumte Schublade

Deshalb nehme ich mir gerade bei diesen Menschen besonders viel Zeit für ein Vorgespräch. Ich erläutere einige Bedingungen von ADHS und mit welchen Maßnahmen ich vorschlage, dem zu begegnen. Danach fangen wir mit den konkreten Aufgaben gleich an. Das kann keinesfalls eine Psychotherapie ersetzen. Meine Beratung und Aktionen bringen aber eine immense Erleichterung im Alltag. Das berichten mir meine Kundinnen und Kunden immer wieder.

Was sollte ich über ADHS wissen?

ADHS-Betroffene können sich häufig nicht gut selbst organisieren und ihre Zeit planen. Das verhindert oft, dass sie in ihrem Alltag Struktur und Ordnung herstellen. Sie sind sehr begeisterungsfähig und lassen sich schnell ablenken.

Manche können zwar aufräumen. Sie räumen dann aber impulsiv und unsystematisch auf. Und sie können die Ordnung nicht langfristig beibehalten.

Ungünstige Wohnverhältnisse können das Chaos bei Menschen mit ADHS noch verstärken. Zimmer oder Wohnungen sind sehr klein. Es gibt offene Regale, aber nicht genügend Stauraum. Wände und Vorhänge haben starke Farben oder unruhige Muster.

Sehr viel Krimskrams liegt herum, oft auch auf dem Boden.

ADHS wird oft vererbt. Ist ein Elternteil betroffen, leidet häufig auch ein Kind darunter.

Was hilft beim Aufräumen mit ADHS? - Einige Rahmenbedingungen

Zunächst rate ich dazu, einige Rahmenbedingungen zu schaffen, die sich günstig für das Aufräumen auswirken:

  • In der Wohnung Rückzugsorte schaffen, die vor Reizüberflutung schützen.
  • An den Wänden eher auf zurückhaltende Farben setzen als auf knalliges Rot oder unruhige Muster.
  • Genügend Schränke und Regale zum Verstauen von Dingen bereitstellen.
  • Feste Plätze für die Dinge des Alltags vergeben. Bringen Sie zum Beispiel im Flur neben der Eingangstür Haken für Ihre verschiedenen Schlüssel an.

Was hilft beim Aufräumen mit ADHS? - 10 Konkrete Maßnahmen

Nach einem Vorgespräch fange ich bei meinen Kundinnen und Kunden unmittelbar an, meine Empfehlungen und Vorschläge konkret umzusetzen:

  1. Legen Sie feste Abläufe und Routinen fest.
    Hängen Sie zum Beispiel Ihren Wohnungsschlüssel gleich nach Betreten der Wohnung an den Haken neben der Wohnungstür. Räumen Sie die Handtasche oder Aktenmappe aus und legen Sie Unterlagen und Brieftasche an ihren festen Platz.
  2. Unterstützen Sie sich, indem Sie anstehende Aufgaben in Todolisten aufschreiben.
    Achten Sie dabei, die Aufgaben so konkret wie möglich zu formulieren incl. Zeitangabe.
  3. Nehmen Sie sich eine überschaubare Zeit fürs Aufräumen vor, die Sie auch bewältigen.
    Bei meiner Aufräumarbeit mit Kunden hat sich ein Zeitraum von drei Stunden sehr bewährt.
  4. Beschriften Sie für die Kinder Schubladen und Schränke oder versehen Sie sie mit farbigen Symbolen.
    So lernen Kinder, ihre Spielsachen und Kleidungsstücke selbst aufzuräumen.
  5. Räumen Sie den Boden und horizontale Flächen wie Tische und Kommoden frei.
    Das strahlt gleich mehr Ruhe aus.
  6. Räumen Sie Sammelplätze frei.
    Damit sind die Stellen in Ihrer Wohnung gemeint, an denen Sie alles ablegen, das (noch) keinen festen Platz hat.
  7. Legen Sie immer mal wieder eine Pause ein.
  8. Haben Sie Geduld und Verständnis für sich selbst.
  9. Gönnen Sie sich nach dem Aufräumen eine Belohnung.
  10. Holen Sie sich eine Aufräumhilfe.

Mit viel Einfühlungsvermögen und Empathie bin ich an Ihrer Seite, wenn es darum geht, Ihr häusliches Chaos in den Griff zu bekommen.

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